Wie soll sie aussehen, diese Re-Kultivierung? Haben wir noch eine Kultur, der wir mit Wertschätzung begegnen? Oder vermissen wir schon lange eine innere Verbindung, die wir für Momente in der Natur, im Museum oder in der Konzerthalle genießen? Die uns in bunten Zeitschriften-Covern verkauft oder in Filmen suggeriert wird? Um dann, einige Momente weiter in dem „Getriebe“, das wir Leben nennen, erneut zu funktionieren?
Da sich diese Zeiten grade sehr schnell wandeln und wir von der Verkaufsmatrix in eine freie Gesellschaft wechseln werden, wie schnell, das hängt von uns ab, wird diese Re-Kultivierung wieder den Wert darstellen, der als Naturgesetz unumstößlich ist, der aber vergessen, im Unmittelbaren zerstört und am Ende dieser Kette des Vergessens wieder re-kultiviert wird.
In diesem Sinne gebe ich im „Spezial“ *2* ab September, nach der jeweiligen Meditation am Sonntag, einen Text aus dem Blog catwise.de des Diplom-Psychologen Philipp Alsleben in die werte Runde zum Gespräch weiter. In einem der Texte, wie weiter unten z.T. eingefügt, geht es um das Aufwachen, das Erwachen, von dem viele Spirituelle immer wieder sprechen und was es damit auf sich hat. Wie geht das, was ist damit gemeint, wie einfach ist das, bzw. was stellt der Einzelne sich darunter vor und kann man das kaufen… oder werden, wie es hier geschieht, die Gedanken, die auch schonungslos sein können, um alles wieder vom Kopf auf den Boden stellen, einfach geschenkt?
Dieser Text ist also kostenfrei – für jeden einsehbar – und behandelt das Thema der Kultivierung, des Aufwachens oder Erwachsens aus einem sehr lange währenden Schlafzustand. Und um dieses Aufwachen, diese Re-Kultivierung geht es auch im chinesischen „Stillen QI-Gong“ : Wir rekultivieren unser Körper-Geist-Seelen-Gefüge durch wirksame meditative Übungen, die der uns umgebenden Natur entsprechen: „Stehen wie ein Baum“ – „Biegsam wie ein Bambus“ – „Körperatmung“ … für Fortgeschrittene die „Froschatmung“ – „Energiekreislauf“, um nur einige zu nennen.
Nach tiefen Entspannungen und körperlich-geistigen Reinigungen, also Rekultivierungen mit der Natur, wie wir sie aus Kreisläufen kennen und für uns nutzbar machen können (für die Chinesen war der Körper Abbild von Erde und Kosmos) mithilfe von Bäumen, Boden und Wetterverhältnissen, gehen wir einen Schritt weiter in diese Kultivierung. Nicht am Bildschirm, nicht online, sondern offline, mit dem bedruckten Papier in der Hand… mit Anmerkungen darauf? Mit Randnotizen? Angekringeltem? Frage- und Ausrufezeichen?! So sehen die Texte jedenfalls nach einiger Zeit bei mir aus… und geben unsere eigenen Erfahrungen preis, aus unserem Leben, aus dem, was wir verloren haben, was wir aber grade wieder gewinnen, was wir uns wünschen und visionieren.
Wer hat dieses Durchhaltevermögen, den Lernwillen, diese Exkursion zu erleben?
Sie ist ‚vielleicht‘ eine Herausforderung -aber nicht nur- sondern ein Geschenk an alle, die gerne wieder in Gespräche einsteigen, mehr wissen wollen, mehr klar haben wollen, wirkliche Gesetzmäßigkeiten erkennen und gerne provokanten und völlig neuen Gedanken und Gesichtspunkten sich öffnen möchten, geradezu genau das gesucht haben.
Wir rekultivieren unser Bewusstsein für das Natürliche! Wir erfassen Meditation als mehr als eine Übung, die sie ist, als eine Rekultivierung von Körper-Seele und Geist! Wir gehen zurück ins „Archaische“ kein Buch, sondern einen Texte, der uns über viele Seiten mitnimmt in eine Bewusstseins-Kultur, die wir schon längst vergessen haben und die ich in diesem Angebot zusätzlich aufgreifen möchte: Erinnern – wer wir wirklich sind, was wir vergessen haben, was wir verloren haben und was wir nun angestiftet sind, wieder zu Er-innern. Aus dem Inneren zu holen und wieder zur Verfügung zu haben. Langsam, aber sicher. Die Zeit dafür ist jetzt!
Hier kannst du dich einlesen, in den Text: AUFBRÜCHE IN EIN NEUES BEWUSSTSEIN
Über Aufwachprozesse und die Geburt einer neuen Kultur
Teil I: Aufwachprozesse
Große Erwartungen erfüllen den Aufwachraum der psycho-politischen Anästhesieabteilung. Die meisten liegen noch still träumend im tiefen Koma, aber unter den Aufwachenden überlappen sich Traumbilder und erste Wahrnehmungsfetzen der Realität in einem schwankenden Gemisch von Aufregung und verzweifelter Ungeduld. Die eigentliche Aufwachphase ist die unruhigste von allen, weil die jahrzehntelange, für die meisten lebenslange Sedierung nachlässt und zunächst unkontrollierte Kampf-oder-Flucht-Reflexe freilegt, die im halbschlafähnlichen Zustand noch voller verzerrter Bilder ohne Realitätsbezug sind. Man kann die Aufgewachten recht leicht von den Aufwachenden in ihren verschiedenen Stadien unterscheiden anhand der Ruhe, Besonnenheit und Sicherheit, die proportional mit der Berührung mit Wirklichkeit wachsen. Das Personal bewegt sich sehr ruhig und geschmeidig zwischen den Betten… [weiterlesen: https://catwise.de/aufbrueche-in-ein-neues-bewusstsein/]
Wir nähern uns durch Meditation, Lesen und Austausch mehr dem Wesentlichen in uns, wie in einer endlosen Spirale und gehen dafür mindestens einen neuen Weg. Den bekannten der Meditation, einen weiteren im Kontakt mit Naturwesen im „Spezial“ *1* und im „Spezial“ *2* nehmen wir einige Gedankengänge psychologischer und anderer Ebenen mit hinzu: aus catwise-Sicht, wie ich ihn verstehe, ist sie nicht neben der Philosophie zu verorten, sondern sie ist der direkte Kontakt zum Wesentlichen, den Naturgesetzen, die allem innewohnen. Die Philosophie hat abstrakte Denkmuster gewoben und interessante, verborgene Schätze zu aktivieren versucht, die dem Menschen auf dem Weg in seiner Kultivierung behilflich, unterstützend und wegweisend sein sollten.
Es ist aus meinem Dafürhalten wichtig, mehr als Meditationen in der heutigen Zeit anzubieten. Es ist schon sehr viel, wenn Menschen sich dafür Zeit frei halten und intensiv und sich ausdauernd ihrem Selbst, ihrem Körper- und Seelengefüge kontemplativ hingeben, viel klären und schon sich schon klar darüber sind, dass es da noch mehr gibt, dass geordnet und wieder „in Fluss“ gebracht werden muss. Sei es die Ordnung im Geist, die Ordnung in der persönlichen Umgebung, die der Körperpflege als Nahrungs-Zubereitung, die Arbeits- und Freundschafts-Umgebung, die der Seele gut tut, die Aufarbeitung vergangener Traumata – es ist wirklich viel, was es oft zu tun gibt.
Von daher sind diese „Spezial“ ein guter Beginn, diesen positiven Bestrebungen noch mehr Rückhalt und Stärkung zu geben. Und wer sich den Gedankengängen dieses Textes öffnen mag, geht im „Spezial“ *2* ganz klar noch einen Schritt weiter und ist bereit, sich auszutauschen, seine eigene Sichtweise zu präsentieren, sich von anderen inspirieren zu lassen und immer nachdenklicher…gelassener…selbstbewusster…kritischer… autarker…gestaltender mit den auf uns zukommenden Prozessen/Herausforderungen umzugehen und dafür immer den entsprechenden Rückhalt in-sich-selbst und in dem eigenen Selbst entsprechenden Außen zu erhalten.
Mein Credo: Ich freue mich auf alle Übenden und auch Lesende, die über den schon seit Jahrhunderten festgelegten, fremdgestalteten und akzeptierten ‚Tellerrand‘ zu blicken bereit sind.
© Helga Dieckmann