SIND eins – Punkt! 

Sobald der Frühling Einzug gehalten hat, in aller Deutlichkeit durch unsere Sonne und das sprießende Grün überall, in Parks oder im Wald, entwickelt es gleichermaßen auch das Sich-Selbst wieder neu entdecken.

Wir erwachen mit der uns umgebenden Natur, vor allem nach langen Regenzeiten, also kommt die  Erfrischung jetzt nicht nur durch das Nass von Oben, sondern das Durchwärmen des Inneren. Vielfach kommt das chi/die Lebensenergie zum Fließen.

Bäume sind wie Menschen, nur auf den Kopf gestellt. Ihre Wurzeln sind mit unserem Kopf identisch, ihre Krone mit unseren Füßen. Insofern ergibt es Sinn, wenn Baum und Mensch sich begegnen und eins-werden können, wie zahlreiche Abbildungen aus dem Buch

„Mit dem Herzen lächeln“,  von Großmeister Zhi Chang Li es zeigt.

Sich mit dem Baum in aller Leichtigkeit annnähern, sodass ein Lächeln oder Schmunzeln spontan entstehen muss. ‚Ja, so möchte ich das auch‘, ‚Wie schön ist das denn?‘ ‚OmG, was tut er da?‘  sind Gedanken, die durch den Kopf schießen können: Dieses Buch ist ein Schatz, wie auch das weitere „Setze dich hin und tue nichts“ – naja, ganz so einfach geht es mit dem „Stillen QI-Gong“ nicht, vor allem, wenn man Meditation wie Hände waschen, Kinder, Wohnung, Auto säubern, Essen zubereiten und für Ordnung  a la FengShui in allen Bereichen seines Lebens anwenden will, nicht nur privat.

Spezielle Übungen mit einem Baum brauchen auch längere Erfahrungen im Üben, ein Dran-Bleiben, damit sie die Wirkung entfalten, die sie „im Gepäck“ haben

  • alle Meridiane, Leitströme des Chi, im Körper aktiviert werden können
  • „Stehen wie ein Baum“  eine Herausforderung, wenn es länger als 10 Minuten praktiziert wird
  • den Körper wieder in Fluss zu bringen, ähnlich den Fließkräften des Baumes
  • anlehnen, spüren, spielend sich einlassen, mehr als einen Moment
  • Anderes Metier – aus dem Kunstbereich – hier sagte vor einiger Zeit Katharina Grosse, die Sprüh- und Farbvirtousin riesiger Farbflächen, groß angelegter Rauminstallationen mit Steinplatten-Geroll und Tüchern oder farbig besprühtem Baumstamm in einer Galerie als Kunstwerk zu bestaunen:  „Wir müssen flüssig bleiben“

https://www.katharinagrosse.com/#!/blog/first_experimentations_with_trees

Ihre neueste Ausstellung, einfach phantastisch! https://www.schwarzwaelder.at/exhibitions/katharina-grosse-wolke-in-form-eines-schwertes/

Dieser Satz „Wir müssen flüssig bleiben“ kommt bei vielen Menschen, grade Kreativen, sehr gut an. Sie wissen, was damit gemeint ist: Veränderung – Meistern von ‚vermeintlichem‘ Versagen, tatsächlichem, Loslassen von Vorstellungen, wie etwas sein sollte, hin zu einem Flow, eben dem ‚flüssig bleiben“ in der Tat.

Das gelingt weniger gut, wenn wir an starren Vorstellungen anhaften, festklammern und uns unwohl fühlen, weil das ‚Flüssige‘ in den Gedanken fehlt, folglich oft auch in der Beweglichkeit des Körpers oder in den alten Gewohnheiten. Manche Gewohnheiten sind absolut wertvoll, sie geben Ruhe und Kontemplation im Wiederholen; einige könnten aber auch überdacht werden: wie viel Gewinn geben sie noch? Wer hat sie mal erfunden,  weitergegeben und was tun sie nun im eigenen Leben? Oder wofür stehen sie eigentlich, im besten Fall für irgendeine kleine Macke, die man sich hat einfallen lassen, um sich die Zeit zu vertreiben ;-), den Nachbarn zu ärgern  oder dessen Katze fernzuhalten – es gibt viele Möglichkeiten.

Ich wünsche jedem, dass diese Spur Lebendigkeit des ‚Flüssig-Bleiben‘ auf weiter Flur, zwischen Gehwegen, Parks und Waldgebieten zu erhaschen, die Gedanken wieder in dieses natürliche Fließen von plötzlichen Eingebungen, phantastischen Idee und großartigen Phantasien wirklich zuzulassen, zu greifen und  nicht wieder an der Haustür abzustreifen, sondern peu a peu wirklich, also wirkend, in das eigene Leben zu integrieren und dann schauen, was sich dann im Positivsten anders entwickeln wird.

©Helga Dieckmann