Liebe Leser, das ist meine Sommerbotschaft an dich!

Mir fiel dieses Bild eines sehr guten Fotografen auf, der diese Sekunde genutzt hat, in der das Licht auf den höchsten Gipfel der Welle fließt und es inspirierte mich dazu, es hier einzustellen und eine Botschaft damit zu verbinden:

Wie wäre es, wenn wir dieses Jahr des „Holz-Tigers“ dafür verwenden, um uns aus alten Begrenzungen endgültig zu verabschieden? Uns darüber im Klaren werden, welches Potenzial wir haben und wie wir dieses nicht nur erkennen, sondern auch in Projekten anwenden?

  Foto: Klasse Malerei der Kunst-Akademie Münster, Rundgang ’22

Die Zeichen stehen allerorts sowieso auf Sturm, warum dann nicht alle Energie dafür aufbringen, um endgültig altem Denken, alten Standpunkten, alten Gewohnheiten, überkommenen Vorstellungen Ade zu sagen? Sobald ich höre: hoppla, da sagt mir meine innere Stimme: das ist nicht mehr so gut für dich… Was setze ich dann stattdessen dafür ein? Mit wem kooperiere ich, als nächste Frage? Wohin soll nun meine/unsere Reise künftig gehen? Kunst ist dabei ein sehr guter Spiegel.

Und die KunstAkademie in Münster feierte nicht nur ihre JahresAusstellung 2022 mit ihrem Rundgang, sondern gleichzeitig auch ihr 50-jähriges Bestehen. Ein Name fiel mir dabei besonders auf: Joseph Beuys. Im letzten Jahr wurde sein 100. Geburtstag gefeiert. Der Mann mit Fliegerweste und Hut, der Idee mit Filz und Fett oder Honigpumpe zu hantieren, hatte immer die Natur im Blick, er pflanzte auf der documenta seinerzeit 5Ts. Eichen, aber das Wichtigste:  er stand in der Tradition der Anthroposophie Rudolf Steiners, der diese Zeit der Umwälzungen in aller Deutlichkeit beschrieb und nun haben wir sie und was können wir jetzt tun?

Einige Arbeiten des Rundgangs der KuA fand ich in dieser Dringlichkeit stark artikuliert, allerdings sind die Themen nicht brandneu, schon immer so bestehend, weil noch nie aufgelöst und an die nächste Generation prompt in aller Aussichtslosigkeit weiter gegeben. Die verorteten Themen, die ich bei sehr guten Psychologen, wie dem von mir schon oft erwähnten Philipp Alsleben auf seinem Blog „catwise.de“ in aller Ausführlichkeit besprochen, fand ich hier auf meiner Spurensuche bei den Studierenden. Alslebens meditative Texte und der Blick auf diese Bilder im Rundgang, mit einem Verständnis für die höchst anstrengende Arbeit, die auf uns in der nächsten Zeiten einstürzen wird, sind für mich Veranlassung genug, neben den wichtigen Meditationen für das Selbst auf allen Ebenen, überdies danach zu forschen, welche Taten erforderlich sind, um eine Umgestaltung der Gesellschaft im Regionalen mit aller Kraft und den Möglichkeiten, die sich bieten, in die Tat umzusetzen.

Meine subjektive Mini-Auswahl studentischer Arbeiten für diesen Blogbeitrag hier, aus dem Bereich Malerei und Plastik des Rundgangs, die mir ins Auge fielen.

  • IdentitätsSuche „identity“
  • Versorgungsnot: eine Kelle mit Steinen
  • Leblosigkeit universaler Bauten, selbst das Licht und Baum erscheinen künstlich
  • Organische Architektur trifft auf uniforme Gestaltung einer Backsteinwand
  • Technischer Eingriff in die äußere Natur durch Maschinen, lässt sie ebenso uniform erscheinen
  • Welche Möglichkeiten hätte der Mensch, um wieder mit allem verbunden zu sein und seine Identität und Fähigkeit wieder zu erlangen und sie gewinnbringend für (s)eine Zukunft zu nutzen?

 

Es gab noch eindringlichere Arbeiten vom Zerfall unserer Kultur, die ich aber aufgrund der Vielfältigkeit im Ausdruck, in Videos verortete und teilweise auf fb einstellte.

Beeindruckt haben mich einige Arbeiten aus verschiedenen Malerei-Klassen, die die Verlorenheit des Menschen, seine Sehnsucht zu Naturwesen, dem freudvollen Kontakt, am Beispiel farbiger Häuser, die sich im Hellen und Natürlichen begegnen, thematisierten.

Ein Raum lud, und das nicht das erste Mal zur Meditation ein und verwies auf unsere Kulturgeschichte der Entzweiung oder Trennung von Geist und Materie hin ( Verweis auf die Texte von P. Alsleben „catwise.de“)  …

…  die ich in Form eines „Spezial“ im Herbst zu den Meditationen mit hinzunehmen werde. Interessenten, die daran teilnehmen möchten, sind herzlich eingeladen, diesen Austausch über Aspekte unserer Gesellschaft, wie sie sich entwickelt hat und wie es dazu kam, dass wir dort stehen, wo wir grade sind, miteinander zu teilen und nach Lösungen zu suchen: kreative Ideen und Projekte, die sich möglicherweise schon vor Ort entwickeln oder entwickeln werden.

Sich selbst immer besser wahrnehmen, seine Potenziale entdecken und in mögliche Projekte einbringen.

Ich bin sehr gespannt, wie sich dieses Angebot/Thema entfalten wird.

© Helga Dieckmann